Das spanische Sozial-Ministerium für Integration und Migration meldete fürs 1. Quartal 2021 einen Anstieg von ausländischen Arbeitnehmern um etwa ein halbes Prozent gegenüber dem Vorjahresende auf insgesamt 1,68 Millionen. Gezählt werden dabei die offiziellen Arbeitsverhältnisse, bei denen 64 Prozent aus den EU-Ländern kommen.
Von diesen findet man am meisten Rumänen in Anstellung mit 325.024, gefolgt von Italienern mit 120.515. Bei den Nicht-EU-Ländern führen die Arbeiter aus Marokko mit 264.304, gefolgt von jenen aus China mit 97.064.
Die meisten arbeiten im Landwirtschaftssektor, das sind 238.294, meist mit Minimallöhnen und mit 164.168 als Hausangestellte. Um 4,9 Prozent nahmen aber die Selbständigen zu gegenüber dem Vorjahr, sie machen nun 365.999 aus. Wobei letzteres oft auch der Not gehorchend ist und in Coronazeiten wahrlich kein paradiesisches Arbeiten.
(Quelle: Euroweekly vom 31. März 2021)
Januar 2021
Gabriele Hefele
Ja, ja, das hat man uns zu Beginn des neuen Millenniums versprochen: "Jetzt kommt das Jahrhundert der Frauen", oder wie ich schon in meinem (leider vergriffenen) Buch "Kann Erfolg den Sünde sein - Erfahrungen einer Karrierefrau" als Ausblick bereits schon 1990 (!) Studentinnen ins Stammbuch schrieb als Rat für höhere Posten: Durchhalten und fit bleiben!
Aber nun scheint ja das Jahrzehnt der Frauen wirklich anzubrechen! Nicht nur, was seit 2005 die unermüdliche Bundeskanzlerin Angela Merkel als mächtigste Frau der Welt repräsentiert, sondern seit nun auch Kamala Harris zur ersten weiblichen plus farbigen Vizepräsidentin der Weltmacht USA gewählt wurde. Aber schon ein Jahr vorher hat die 15jährige Teenagerin Greta der Welt die Leviten verlesen - um jetzt nur die weltberühmtesten jüngsten Beispiele zu nennen.
Links: Regelmäßiges Treffen von Business-Frauen an der Costa del Sol: Erfahrungsaustausch und ein Netzwerk bilden ist unerläßlich für Frauen. Rechts: Ein bisschen weiter gebracht als in den 90er Jahren haben es Frauen schon auf der Karriereleiter. Dabei mussten die spanischen Frauen es nach Francos Tod vom Mittelalter quasi bis in die moderne Neuzeit schaffen! (Fotos: Reinhard u. Gabriele Hefele)
Spanien und seine einflussreichen Frauen
Richten wir unseren Blick auf unsere aktuelle Heimat Spanien. FORBES publizierte noch in 2020 eine Liste der einflussreichsten Menschen in Spanien und - sie sind alle Frauen! Da setzte das Magazin Königin Letizia an die Spitze des Rankings, aber da bleibt noch der alte Nancy-Reagan-Beigeschmack von der "starken Frau, die h i n t e r einem mächtigen Mann" stünde. Besser gefällt mir da schon auf den nächsten Plätzen:
Natürlich gehören auch bekannte Journalisten dazu wie Ana Rosa Quintana, Rosa Montero, Àngels Barceló und Sandra Bameda wiowie natürlich Rosa Maria Mateo, die Präsidentin von Radio Televisión Española. Nicht zu vergessen im kulturellen Sektor die beiden Galeristinnen Elena Ochoa Foster und Helga de Alvear und die Sängerin Rosalia.
Schließlich bleiben nicht unerwähnt die Rechtsanwältin und Präsidenten des Tribunals für Human Rights, Cruz Sanchez, und die Wissenschaftlerin Maria Blasco mit ihren sensationellen Forschungen zur Krebskrankheit.
Ja, liebe Männer: Ihr müsst verstärkt mit uns Frauen rechnen, auch wenn es Euch vielleicht ergeht wie dem Chef vom Dienst einer großen Zeitschrift: "Ich habe richtig Angst vor Euch starken Frauen!". Da gefiel mir schon der aufgeschnappte Kommentar eines älteren Herren im Zug neulich zu einem Youngster besser: "Die Frauen sind im Kommen!"
Jutta Bauer, Tierschützerin
Janette Bleeker, Stierkämpferin, Filmregisseurin
Cornelia Borgwaldt, Transportdisponentin
Pat Brooke, Reiterin, Reitstallbesitzerin
Mercedes Castillo , Modeschöpferin
Elisabeth Costa, Ferienhofbesitzerin
Ebba Douglas Hill, Gastgeberin
Gesa von Du Prel, Kulturorganisatorin
Bruni Gerat, Ex-DDR-Bürgerin
Sigrid Goldbach, Kachelmalerin
Jenny Gucci, Sängerin, Buchautorin
Simin Hinrichs, Pferdeflüsterin
Asunción Lopez Martín, Ex-Stadträtin
Maria Malo, Designerin
Johanna Mayrhofer, Tierschützerin, Wanderin
Natascha Michnow, Kulturveranstalterin
Nancy Mohn, Golfspielerin
Doris de Monchy, Reiterin
Lola Montes, Personal shopperin
Nicole Richtsteig, Juristin, Diplomatengattin
Fé Rodriguez, Malerin
Patricia Rosales, Schuhdesignerin
Carmen Sanchez Melgar, Dichterin
Sharon Sands, Charity-Präsidentin
Sabine Schür, Unternehmerin
Isabel Tomé, Sprachlehrerin
Margarethe von Trotta, Filmemacherin
Andrea Wirk, IT-Fachfrau, Frauenclubgründerin
Diese bemerkenswerten Frauen - Deutsche, Engländerinnen, Österreicherinnen, Schweizerinnen, Spanierinnen - kommen alle darin vor!
Als Bild für fast trotzigen Optimismus steht oben links der einzige Tannenbaum, bei dem die Nadeln entgegen der Schwerkraft nach oben wachsen! Botanisch heißt er Araucaria, kommt wie der Eucalyptus auch aus Australien und ist besonders im Südwesten der iberischen Halbinsel verbreitet. Im Volksmund heißt er auch "pino de pisos", weil die Zweige nach oben sich so regelmäßig schichten wie Stockwerke in einem Gebäude. Estepona zum Beispiel wirbt gerne damit und mit seiner Verbreitung in der benachbarten Sierra Bermeja.
Seine nach oben wachsenden Nadeln sollen für die kommende Zeit symbolisieren, dass es auch wieder aufwärts gehen kann!
Und der Regenbogen rechts symbolisiert unsere Wünsche für viel Glück in 2021!
Sogar das Luxushotel Bahia Kempinski in Estepona muss wegen Corona schließen vom Herbst 2020 bis zur Semana Santa in 2021.
Foto: die Bäderlandschaft des Kempinski Hotels (Gabriele Hefele)
Allein an der Costa del Sol melden nahezu 80 Prozent der Hotels, dass sie bis zur Semana Santa in 2021 schließen werden. Darunter auch Luxusadressen wie das Kempinski in Estepona, das Melia Sol in Marbella und Pez Espada in Torremolinos. Einige wenige Hotels bieten sich als Quarantäne-Unterkünfte an.
Bei den Bars und Restaurants mehren sich ebenfalls die Meldungen über Verkauf oder Schließung, zuletzt im Gastronomie-Hotspot Casares ein bekanntes Gourmet-Restaurant nach 32 Jahren in Familienhand.
Dies nur als Beispiel für den Kahlschlag im so wichtigen Tourismus. Denn wie sagte uns mal ein Bürgermeister ins Gesicht: "Ihr in Deutschland habt Industrie, aber wir haben hier nur die Küste und die Sonne zu verkaufen."
4.August 2020
Es gelang ihm sogar, den Corona-Virus vom ersten Platz der Schlagzeilen zu verdrängen: Exkönig Juan Carlos I., der fast
fluchtartig Spanien verläßt. Nach einem unglücklichen, skandalträchtigen letzten Jahrzehnt.
Ich bin ihm – Privileg eines Journalisten- und Interviewlebens - zweimal persönlich begegnet, zuletzt 2011 beim Weltnachrichtenkongress, den Estepona veranstaltete, war beeindruckt von seiner leidenschaftlichen Rede für Freiheit der Presse, die nun kübelweise Beschimpfungen, Häme, Protest über ihn ausgeschüttet. Ich will ihn nicht verteidigen, aber ich möchte auch fairerweise nicht nur diese seine letzten Jahre betrachten, das sind wir ihm und vor allem die Spanier schuldig:
Spanien verdankt ihm die Demokratie
Viele von uns haben es noch als Zeitgenossen miterlebt, dass es hier keine Revolution von unten, aus dem Volk gab (wie etwa die Nelkenrevolution beim Nachbarn Portugal), glücklicherweise auch keinen abrupten Bruch oder neuen Bürgerkrieg nach dem Tod Francos, sondern einen sanften Übergang zur Demokratie. Dieser König hatte vorbildhaft und freiwillig von seiner Macht Stück für Stück an die Volksinstitutionen abgegeben, das soll ihm mal einer nachmachen. Dass heute Politiker und Bürger aller Coleur ihn öffentlich kritisieren können, verdanken sie eigentlich ihm auch. Und unvergessen bleibt mir auch seine TV-Rede 1981 beim Militärputsch zur Rettung eben dieser Demokratie.
Ein Bild von König Juan Carlos I. (Mitte) in der Boxengasse beim Großen Preis von Barcelona der Formel I Mitte der 90er Jahre.
Foto: Reinhard Hefele
Unter uns, er war immer auch ein Vertreter des spanischen Macho, der es für sein Privileg hält, etwa fremd zu gehen, diese Gerüchte gab es bei dem charismatischen jungen und gut aussehenden Juan Carlos immer wieder. Mich schockierte es daher auch sehr, als das Foto mit dem toten Elefanten und der dubiosen Gespielin mit einem angeheirateten Adelstitel um die Welt ging. Daneben aber bewunderte ich doch wieder seine Größe, sich als König dafür öffentlich bei seinem Volk zu entschuldigen und 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe VI. zurück zu treten.
...der werfe den ersten Stein...
Und bitte, jetzt keine hinkenden Vergleiche von uns Deutschen, wie korrupt doch Spanien sei. Da sage ich nur: Siemens, VW, Wirecard und Scheuer, dessen 750 Millionen Steuergelder die Bürger aufgebürdet bekommen. Ach ja, in Statistiken steht Deutschland da auf Platz 16, Spanien auf Platz 23 (Platz 1 = Finnland, also nicht korrupt - oder nicht bekannt?). Und jetzt kommen sie auch wieder, die Rufe nach der Abschaffung der spanischen Monarchie, die übrigens die preisgünstigste unter allen Monarchien in Europa ist! Und wer garantiert mir, dass dann ein gewähltes Staatsoberhaupt in Form eines/r Präsident/en/in á la Wulff etwa, (Sie erinnern sich, den füttern wir in Deutschland bis an sein Lebensende durch) nicht korrupt sei?
Gabriele Hefele
Fotos oben von links nach rechts: Blick in die Alhambra, die für die bedeutende Kultur Spaniens steht genauso wie Cervantes (Bild Mitte) und sein Weltwerk von Don Quijote. Superlativ und beste Bewertungen auch für das spansiche Gesundheitssystem. (Fotos: Helga Niestroj, Ahmed Ouali, Hospital La Equina)
Hinter uns liegt die vierte Wahl Spaniens in vier Jahren, nämlich am 10. November.
Leider durften wir Residenten dazu unsere Stimmen nicht abgeben. Hoffen wir, dass gute Ansätze weiter verfolgt werden und endlich eine stabile Regierungskoalition entstehen kann.
Meinung: Vielleicht sollte Spanien mal nicht auf den "kleinen Bruder" Portugal herab blicken, sondern sich ein Beispiel an ihm nehmen: Da gingen erst kürzlich die Sozialisten gestärkt aus der Wahl hervor (brauchten also kleinere linke Anhängsel nicht mehr), nachdem sich Portugal wirtschaftlich peu a peu an den eigenen Haaren aus der Krise zog, Nischen qualitativ neu besetzte wie etwa eine neue hochwertige Textilfertigung.
Oben: Gerade lag einer der beeindruckendsten Dreimastsegler vor Anker im Hafen von Cadiz: *
Die Alexander von Humboldt II mit den unverkennbar grünen Segeln. Die meisten kennen es vielleicht auch seinerzeit als Werbeschiff für Becks Bier. Heutzutage gehört das Schiff einer Stiftung mit Sitz in Bremerhaven, dem Heimathafen des Seglers, und nimmt auch zahlende Passagiere an Bord. Sie werden von einer Crew von insgesamt 14 Mitgliedern betreut. Auch die Mannschaften der Gorch Fock, die zur Zeit generalüberholt wird, nutzen nun die "Alex II" zur Ausbildung im Moment.
In den Bildern oben sieht man den Dreimaster nicht nur mit vollen Segeln, sondern links und rechts mit dem Maschinisten dieser Fahrt von Alicante zu den Kanarischen Inseln, Gregor Steinschulte, der uns exclusiv die Besonderheiten des Schiffs erklärt.
*Im übrigen ist Cadiz immer eine Reise oder einen Ausflug wert - s. auch Reiseziele unter "C". Wir wohnten dieses Mal nicht in einem der modernen Hotel mit berühmtem Strand vor der Altstadt, sondern in einem vorbildlich renovierten Stadthaus (Casa Patio Panadero) gegenüber der Kirche San José (die der Constitution von 1812!) mitten im Casco antiguo mit seinem besonderen Flair. Zu dem gehören die schmalen Gassen mit kleinen Spezialläden, von denen besonders die vielen Torrone- und Süßwarenläden auffielen, alles bequem fußläufig zu erreichen. Und der herrliche Atlantikfisch beziehungsweise das Angebot an Mariscos in Cadiz! Alles zu erstaunlich angenehmen Preisen, obwohl die Stadt nun wirklich ein Touristen-Hotspot ist. Sogar die Tapas direkt gegenüber der Kathedrale laufen vom Preisleistungsverhältnis her der Costa del Sol den Rang ab!
(Fotos: Reinhard Hefele und Deutsche Stiftung Sail Training, 2.Bild)
Hoffentlich war das jetzt einer der letzten großen Brände an der Costa del Sol, der Brand in Martagina am 18. Oktober.
Bei dem kam zum Glück aufgrund der tollen Arbeit von 90 Feuerwehrleuten niemand zu Schaden, aber 84 ha verbrannten und einige Bewohner oben in der Nähe der Autobahn sowie die Pferde der nahen Pferdeklinik LA Equina mussten evakuiert werden.
Es fehlt in diesem Teil der Küste immer noch der heiß erwartete Saison-Regen.
Foto: Coffee Chat
"Esteponero del Año 2019" ist Conchi Alvarez, STOA-Galeristin und selbst Malerin. Eine Auszeichnung, die der Rotary Club Estepona-Costa del Sol bereits zum achten Mal vergab, zum zweiten Mal an eine Frau.
Es hätte keine würdigere Preisträgerin treffen können aus der Sicht von Estepona, denn mit ihren Ausstellungen weltweit zwischen Los Angeles und Singapur macht sie auch den Namen dieses prosperierenden Küstenortes bekannt.
Und eine Bemerkung an Genderisten: Conchi ist stolz darauf, den Titel "Esteponero del Año" zu tragen und firmiert nicht unter "Esteponera...", dazu hat sie genügend Selbstbewusstsein, auch nimmt man es in Spanien nicht so fanatisch damit.
Im Bild rechts wird die Preisträgerin in der Mitte umrahmt vom Bür-germeister der Stadt, José Maria García Urbano und Rotary-Honoratioren.
Tja, der leidige BREXIT und KATALONIEN beschäftigen uns immer noch (oder ständig?).
Zu ersterem fallen einem nur noch böse Witze ein, zu letzterem nur noch Kopfschütteln. Wobei die Strafen der spanischen Richter - Achtung: persönliche Meinung nun! - zu hoch ausfielen mit 9 - 13 Jahren: Die Veranstalter des verbotenen Referendums haben doch niemanden umgebracht, das sind doch wirklich Strafen für Mörder nahezu. Mich wundert die Reaktion eines Teils der Katalanen nicht.
Und negativer Nebeneffekt: Barcelona muss man als Reisender aufgrund der Ausschreitungen zur Zeit wohl leider meiden, obwohl es eine der schönsten Städte Europas ist.
Gabriele Hefele
Wir haben mit Arnulf Braun einen sympathischen Konsul seit mehr als einem Jahr, der auch moderne neue Wege beschreitet: Nicht nur, dass er das Konsulat in Málaga frisch ausrüstete mit freundlichen hellen Möbeln - sehr angenehm bemerkt neulich beim Beantragen eines neuen Passes - , er gestaltete auch den jährlichen Empfang zum deutschen Feiertag, dem 3. Oktober, mit neuen Ideen. So gab es eine Videowand mit Rückblicken zur einzigen deutschen erfolgreichen Revolution und den jetzt 30 anschließenden Jahren des Weges zur Einheit, sondern auch die deutsche Hymne gesungen von Schülerinnen der Deutschen Schule.
Die Videowand tat anschließend auch ihren guten Dienst beim eigenen Film der Jugendlichen bei ihrem Schulbesuch in Berlin (netter Moderatoreneinstieg, aber dann etwas zu lang, merkt man immer daran, wenn im Hintergrund die geladenen Gäste zu eigenen Gesprächen sich wenden) und nicht zuletzt bei der Hommage an die SURdeutsche Ausgabe, die Übersetzungszeitung der SUR für Deutsche, die 15jähriges Jubiläum feiert dieses Jahr.
Fotos von links nach rechts: Am Rednerpult Konsul Arnulf Braun bei seiner Begrüßung, links von ihm Málagas Bürgermeister de la Torre vor seiner begeisterten Rede und im Vordergrund die Elevinnen der Deutschen Schule beim Singen der deutschen Hymne (3. Strophe natürlich!).
Im rechten Foto Konsul und Bürgermeister mit der Bürgermeisterin von Passau (im gelben Kleid) mit den treuen Gästen der deutsch-spanischen Gesellschaft aus Passau, denn Passau ist eine der wichtigen Partnerstädte Málagas.
Es gibt ja viele Rankinglisten international. Eine der bekanntesten ist ja die der Korruption in den Ländern, bei der Deutschland auf Platz 16 abrutschte, Spanien aber gleich unten auf 23 liegt.
Umgekehrt aber verhält es sich mit dem digitalen Ausbau: Da belegt
Tja, beim Übergang in die Demokratie Ende der 70er Jahre katapultierte sich Spanien quasi vom Mittelalter in die Neuzeit. Schon lange konnte man hier seine Steuererklärung elektronisch abgeben, was Deutschland erst viel später feierte.
Und wie steht es mit der Gleichberechtigung? Die neue Regierung unter Pedro Sanchez weist von 11 Ministerien 6 in Frauenhand auf! Das muss Merkel erst mal nachmachen, auch wenn sie für 2 zählt! In der Vorgängerregierung wurde auch längst eine Frau als Verteidigungsministerin eingesetzt, bevor von der Leyen davon träumen konnte.
Spanien war das erste Land in Europa, das die Homo-Ehe anerkannte - und immer schon durfte eine Frau bei der Ehe ihren Namen behalten, da zog die BRD auch erst Ende der 90er Jahre nach.
Und auch im Gesundheitssystem überholte Spanien die BRD: Platz 2 gegen Platz 4 nur noch beim einst gelobten deutschen System! Abgesehen davon, dass nach jüngsten Statistiken man in Spanien gesünder lebt.
Im schönen, typisch südlichen, Ambiente von Casa Simba, Estepona, fand eine humorvolle Lesung von Gabriele Hefele statt mit dem bezeichnenden Titel: "ODER MAN ZIEHT NACH ANDALUSIEN UND IST GLÜCKLICH", mit Beiträgen ebenso von Gastgeberin Evi Weyhe.
Konsul Arnulf Braun aus Málaga kam gerne, um nicht zuletzt einen Teil seiner "Klientel", Residenten in Andalusien, persönlich kennenzulernen bei der Gelegenheit. Er hielt eine launige Begrüßungsrede, blieb auch nach der Lesung, die die vorwiegend weibliche Zuhörerschaft erheiterte, zu vielen direkten Gesprächen bei Wein und Tapas.
Die Veranstaltung fand einen stimmungsvollen Ausklang mit Gitarre- und Gesangseinlagen von Puri, die in und außerhalb Esteponas als Interpretin spanischen, aber auch schwäbischen (!) Volksgutes bekannt ist und Gäste zu Tanzeinlagen animierte.
Fotos: Wilfried Zeckai
So wie hier oben in Estepona sah es im Oktober/Novermber 2018 an vielen Orten in Spanien aus. Klar, man kann anonym Geld spenden, was wir ja auch tun, aber wie viel wirkungsvoller und befriedigender ist es, wenn man einen persönlichen Bezug hat und direkt weiß, wohin die Spenden gehen. In diesem Sinne ganz großen Dank an Evi Weyhe, die in ihrem Casa Simba für eine betroffenen Nachbarin, die alles durch Hochwasser verlor, um praktische Spenden von Decken, Kleidern Handtüchern, Schuhen und Haushaltsgegenständen bat.
Hier Evis Kommmentar: "
Die Fertigstellung ist zum Jahreende2018 nun erfolgt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung! Die Gemeinde Estedepona und die (PSOE)-Junta de Andalucía, die so lange dieses wichtige Projekt boykottierte, muss man sagen, haben nun eine Übereinkunft unterzeichnet, nach der nun der Durchführung des Hospitalbaus nichts mehr im Wege steht. Zuletzt hakte* es ja noch an der Frage, ob die Junta die Ausstattung und den Betrieb des Hospitals übernehme, nachdem die Finanzierung des Baus von vier betroffenen Gemeinden wie Estepona, Benahavis, Casares und Manilva zu 95 Prozent gesichert war.
Seit 2007 (!) kämpfte man vor allem in Estepona mit seinen mehr als 80.000 Einwohnern um ein Hospital! Estepona stellt das Gelände. Jetzt noch müssen die Bewohner der genannten Gemeinden eineinhalb Stunden bis zur jetzigen Klinik Costa del Sol in Marbella-Ost fahren, mehrere Stunden warten bei Notfällen, ganze Wochen und Monate auf Behandlungen. Inzwischen hat Esteponas vorbildlicher Bürgermeister José Maria Gacía Urbano zumindest für seine Bewohner mit den ansässigen Privatkliniken eine Übereinkunft erzielt, dass Esteponeros dort in Notfällen behandelt werden.
Gekostet hat das Projekt 17,7 Millionen Euro , das endlich die westliche Costa del Sol mit einem Krankenhaus für alle Bürger versieht.
In Betreib mit medizinischem Angebot soll das heiß erwartete Klinikum aber erst Ende 2019 gehen!
Im Bild oben ein Modell des notwendigen Hospitalprojekts (Foto: Ayto Estepona)
Fotos (Reinhard Hefele) von links nach rechts: Konsul Braun - mit Conde Rudi - Blick an einen Tisch mit einer bunten Mischung aus Gästen aus Sevilla (2. und 3. von links von der Universität Sevilla, Mitte und ganz außen rechts Rechtsanwälte aus Málaga und eine begabte junge Violinistin (2. von rechts).
RONDA,
einer der Hauptanziehungspunkte und Tourismushochburgen Andalusiens, hat den Nachteil, ziemlich im Hinterland zu liegen und über gefährliche Kurvenstrecken nur zu erreichen zu sein.
Nun gibt es ernsthafte Bestrebungen, einen direkten Autozubringer nach Málaga hinunter zu bauen; kann man nur begrüßen, denn Ronda hat auch außerhalb der Hauptsaison und der üblichen Sehenswürdig-keiten vom Aquädukt bis zum Naturreservat so viel zu bieten: einen der attraktivsten Paradore Spaniens mit guter Küche, seit 10 Jahren wunderbare Rotweine und als Shoppinggeheimtipp die lange Fußgängerzone.
GIBRALTAR
hat die vierthöchste Feinstaubbelastung Spaniens - also bei einem Ausflug bitte nicht zu tief durchatmen!
Ursachen sind unter anderem der rege Schiffsverkehr rund um und am Felsen, der Flugverkehr direkt am Übergang, der dichte Verkehr in der Stadt und oft ungünstige Winde aus der Sahara (und vielleicht auch der nahen Raffinerie?).
Übrigens: Gibraltar kostet keinen Eintritt- das wollten findige Betrüger mit naiven Touristen im Sommer 2019 probieren!
ESTEPONA und seine neue Luxus-Markthalle
Estepona ist der Star der Costa del Sol geworden, und ich singe bekanntlich sein Loblied in den höchsten Tönen - siehe auch Reiseziele unter "E". Aber ich bin nicht betriebsblind und immer noch so objektiv wie möglich:
Nun eröffnete im Zentrum die neue Gourmet-Markthalle. Wir testeteten sie kürzlich - und sind ehrlich enttäuscht! Diese Konzept erschloss sich uns irgendwie nicht: Sehr modern in Sichtbeton gestaltet Foto Mitte) - das ist ja noch nichts Schlechtes, aber das sorgt für einen Riesenhalleffekt mit einer lästigen Geräuschkulise, dass man sein eigenes Wort nicht versteht. Wie will man da "chillen", wie es in der Presseerklärung heißt, oder Arbeitsessen (auf den dazu ungemütlichen Barhockern) durchführen?
Dann sind rundherum Holzkabinen der Anbieter angeordnet, die aber ihr Essen nicht ausstellen, da schwirren jede Menge Kellner/innen herum, die dann eine Bestellung nach einem Speisebüchlein entgegen nehmen: 100 Gramm allerdings wirklich bester iberischer Schinken kosteten 22 (! in Worten zweiundzwanzig) Euro! Foto rechts.
Bin gespannt, wie lange sich dies hält, im Umkreis wunderbarer Tapasbars und Gastronomiegassen wie der Calle Caridad etwa.
Für mich muss eine Markthalle aussehen wie das Fotobeispiel oben links in Cádiz etwa im Foto links! Und in Deutschland liebte ich die erste Gourmethalle in Osnabrück mit wirklich gemütlichen Treffs, gutem Preislei-stungsverhältnis. Oder wer erinnert sich nicht gern an die Hamburger Galerie an der Alster als Edelbeispiel!?
Gabriele Hefele
p.s. Inzwischen bemüht sich ein neuer Direktor um mehr Attraktivität für die Lagerhalle. Essen kann man dort wirklich gut. Mal sehen, wie es sich in Zukunft bewährt. Leider stießen wir spontan mittags montags, dienstags z.B. auf verschlossene Türen ohne entsprechende Hinweise auf die allgemeinen Öffnungszeiten.
Fotos: Gibraltar Tourismusbüro, Ayuntamiento Estepona
Wussten Sie -
- dass Andalusien mit 88.000 Quadratkilometern um 1.000 km² größer ist als Portugal?
- Dass wir aber den Fächer portugiesischen Seefahrern verdanken?
- Dass die erste vom Palmrüssler befallene Phönixpalme 1993 in Almuñecar gesichtet wurde?
- Dass erst seit 1982 wieder Wein bei Ronda angebaut wird und zwar durch den Württemberger Winzer Friedrich Schatz - nachdem aber seinerzeit die alten Phönizier schon um diese gute Lage wussten?!
- Dass das PRE, die Pura Raza Española, das renommmierte Spanische Pferd, eigentlich auf der Pura Raza Andaluza (inclusive etwas Kartäuserblut) bassiert, doch Franco diese Bezeichnung nicht wollte?
Diese und andere Fakten, Fakten, Fakten stehen im neuen Buch von Gabriele Hefele "Andalusien ist anders":
Das obige Buch zu 8,90 € vermittelt nicht nur viele Hintergrundinformationen von einer, die hier mehr als 16 Jahre lebt und arbeitet, sondern ist außerdem unterhaltsam zu lesen. "Köstlich" und zugleich sehr informativ" , so die Leserurteile kurz gefasst.
Zu bestellen direkt bei der Autorin unter redaktion@equideas.es oder über die üblichen Quellen wie Amazon, Buchhandlungen, Online-Shops u.a.
Fotos unten: Pia Bruun (rechts vorne selbst im Bild)
Die verantwortliche Redakteurin schätzt den trockenen Sherry
sehr als Aperitif (Foto: Reinhard Hefele)
- Die Pflanzen sind ja schon gestresst durch den Umzug von der Gärtnerei zu uns nach Hause. So kann es passieren, dass sie, anfangs in voller Blüte, Blätter gelb werden oder gar fallen lassen, auch irgendwie einschrumpeln: Jetzt der Pflanze ein kühles Plätzchen suchen und befeuchten, vor Frost schützen und für natürliches Tageslicht sorgen. Denn fehlendes Licht ist oft ein Problem. Aber Vorsicht wiederum vor prallem Sonnenlicht.
- Beim Gärtner erhielten sie meist ungechlortes Wasser mit Dünger, deshalb bitte Regenwasser oder Wasser von den lokalen Brunnen benutzen. Die Blumen wurden meist sehr gedüngt und wuchsen unnatürlich schnell. Man muss sie nun langsam von diesem übermäßigen Dünger entwöhnen, aber anfangs immer noch düngen, später dann auf einmal die Woche oder vierzehntäglich übergehen.
- Azaleen und Weihnachtssterne bestehen oft nicht nur aus einer Pflanze im Topf, sondern eng zusammen gepflanzten Setzlingen. Diese können oft schwer weiter bestehen, auch, wenn man sie auseinander pflanzt. Also nicht wundern, wenn sie nur zu den Festtagen üppig blühen.
Dass die Spanier verstärkt auswärts essen und immer weniger zuhause kochen? Und zwar nahm dies im letzten Jahr um 4,2 Prozent zu, während parallel dazu der Einkauf von Alkohol und Lebensmitteln in Supermärkten um 2,2 Prozent abnahm. Kein Wunder, wenn man Getränk plus Tapa schon ab 1 Euro in den Bars erhält! (Quelle: Olive Press)
Apropos essen: aus Galizien, dem man die beste Küche Spaniens zuschreibt, kommt der neue Trend in feinen Restaurants, Strandgemüse im Speiseplan einzusetzen wie Queller und Meerfenchel. Algen gehören ja schon seit geraumer Zeit zu einem guten exotischen Salat in Restaurants. (Quelle: SURdeutsche Ausgabe)
Dass der Welt bestes Gebäude in Gibraltar steht? Es kostete 10,9 Millionen Pfund, weist Terrassengärten in den einzelnen Appartements und Panoramafenster von einer Wand zur anderen auf mit Blick auf das Rif-Gebirge in Nordafrika und die Meerenge. Es heißt "New Aloes" und wurde von Architekten aus 2.000 Mitbewerbern und 103 Ländern als prestigeträchtigster Neubau gewählt. (Quelle: SUR in English)
- und wussten Sie auch dies?
Fotos von links nach rechts: La Linea immer mit dem "Affenfelsen" vor der Nase - die Kathedrale von Málaga - Buchtitel des
Bestsellers von Chris Stewart
- La Linea die spanische Grenzstadt gegenüber Gibraltar, möchte nun auch zur zollfreien Zone werden wie der englische Nachbar vor der Haustür. Hüben wie drüben der Meerenge soll es duty-free heißen, wenn es nach dem Bürgermeister Jorge Ramos geht, der sich schon mit dem Ministerpräsidenten von Gibraltar zusammensetzte deswegen. Unter uns: Mit dem "duty-free" ist es aber sowieso nicht weit her in Gibraltar, deshalb allein lohnt sich kaum ein Besuch - wenn man nicht starker Raucher ist!
- Ein trauriger Rekord vom sonst so hippen Málaga: Dort gibt es angeblich vier Mal so viele kriminell gewordene Jugendliche unter 14 Jahren wie in Sevilla, Huelva oder Granada!
- Fast jeder Resident hat doch "Driving over Lemons" oder auf deutsch: "Unter den Zitronenbäumen" gelesen vom Ex-Genesis-Schlagzeuger Chris Stewart? Bereits in vier Bestsellern bisher beschrieb er sein Leben auf einer Farm in den Alpujarras - nicht unschuldig am Zuzug vieler Engländer! Doch jetzt pausiert er mit dem Schreiben, notgedrungen, weil sein Land von Wildschweinen verwüstet wurde und er mindestens das ganze nächste Jahr mit dem Ausbessern dieser Schäden beschäftigt ist.
Ronda einmal anders: Blick vom Aquädukt in die Schlucht
Ronda gehört zu den 3-Sterne-Sehenswürdigkeiten Andalusiens - und das schon seit langem! Nun haben die Besucher des Portals "Trivago" Ronda auch unter die 100
begehrtesten Reiseziele der Welt gewählt und zwar auf Platz 82. Auf dieser Liste befinden sich aber schon seit längerem drei weitere spanische Orte, nämlich Santillana del Mar (Platz
40), Cangas de Onís (479 und Oviedo (81).
re.: Gibraltar von La Linea aus
Gibraltar macht immer mehr von sich reden durch seine moderne Architektur,
etwa durch sein World Trade Center, das Architekturpreise einheimste. Demnächst wird es ein sensationelles Ecosystem-Gebäude geben, das Ocean Spa Plaza, das nicht nur 17 begrünte
und familienfreundliche Stockwerke aufweisen wird, sondern auf dem obersten Dach neben Jacuzzis, Wasserfällen, Sauna und Bäumen auch Insekten und Vögel eine Heimstatt bieten soll.
Und dann gibt s noch Gerüchte um Almeria und seine Alcazaba. Letztere ist für den normalen Publikumsverkehr am 20. und 21. Oktober 2015 geschlossen, denn man munkelt, dass an
diesen Tagen dann Filmarbeiten zur nächsten Staffel von "Game of Thrones" dort stattfinden!
Die Kulturministerin von Andalusien, Rosa Aguilar, betonte, man könne dies gar nicht hoch genug als PR für Almeria einschätzen.